Vogelschau 2015
Vögel aus aller Welt flattern im Einhäuser Bürgerhaus
EINHAUSEN. "Das ist ja sagenhaft, was der Vogelschutz- und -liebhaberverein hier im Bürgerhaus geschaffen hat", staunte einer der zahlreichen Besucher bei der Vogelschau in Einhausen. Der Besucher lobte die Vielfalt der 56 Arten, die 18 Züchter des Vereins in großen Volieren am Wochenende präsentiert hatten. 150 Vögel aus aller Welt flatterten in den Volieren, saßen auf montierten Ästen oder labten sich an den Futterplätzen. Und die Tiere haben Namen, die einfach gut klingen: Buntgefiederte Rosenköpfchen und Pfirsichköpfchen aus den Regionen Südafrika, Namibia und Tansania zogen ebenso die Blicke auf sich wie die eher unbekannten Braunbrustschilffinken und die Reisfinken aus Australien und Südostasien.
Eine interessante Erscheinung war sicher auch die Gemalte Amadine, die ihre Heimat in Australien hat, in den Farben rot, braun und schwarz-weiß gesprenkelt. Starr blickte der große Woodfordkauz - er kommt von südlichen Hälfte Afrikas - auf die Besucher. Säbelschnäbler, Rotschenkel, Stieglitz, Dompfaff und Kiefernkreuzschnabel vervollständigten die Reihen der heimischen Vögel. Bernd Reif, Vogelschutzbeauftragter der Gemeinde Einhausen, zeigte im Foyer eine Bildergalerie mit Vögeln aus der Region. Im Foyer hatten die Vereinsmitglieder ein kleines Feuchtbiotop installiert. Die Jugendlichen des Vereins verkauften an einem Stand selbst gefertigte Meisenknödel, Futterrahmen, Insektenhotels und Vogelhäuschen. Sie hatten auch ein Kinderquiz zusammengestellt. Dabei mussten die Teilnehmer beantworten, wie der "Vogel des Jahres 2016" heißt (die Antwort: Stieglitz) oder welcher Vogel bei der Ausstellung nicht zu sehen ist (der Uhu).
Der bekannte Vogelfotograf Heinz Diehl ließ im Clubraum des Schützenvereins digitale Bilder von Vögeln und Pflanzen der niederländischen Insel Texel lebendig werden. Reger Betrieb herrschte auch im Keller, wo Züchter ihre eigenen Bestände bei einer Vogelbörse vervollständigen konnten. Verkauft wurden nur beringte Tiere mit Zuchtbuch. Die Preise lagen beispielsweise für Zebrafinken bei fünf und bei Rußköpfchen zwischen 70 und 130 Euro. Noch mehr Publikum drängte sich im Erdgeschoss an die Los-Urne, um einen der 1300 unterschiedlichen Tombola-Preise zu gewinnen. Die waren meistens von Geschäftsleuten gestiftet worden. Ein Besucher hatte für 300 Euro gleich 900 Lose gekauft. Ob er mit dieser Taktik Erfolg hatte, ist allerdings nicht bekannt. Schweinebraten Burgunder Art mit Knödeln und Rotkraut oder Hackbraten mit Zwiebelsoße und Kartoffelsalat ließen sich die Einhäuser im Restaurant im Obergeschoss schmecken. Im Café gingen Kaffee und Kuchen weg wie die sprichwörtlich warmen Semmeln.
20 Helfer versorgten die Gäste und informierten sie bei der Vogelschau über die vielfältigen gefiederten Freunde. Vorsitzender Hermann Heinbach, der sein Amt seit vier Jahren innehat, nachdem er sich zuvor 21 Jahre als Zweiter Vorsitzender engagierte, war überall zu finden, schaute nach dem Rechten. Es war die 51. Vogelschau, die der Einhäuser Verein im Laufe seiner Geschichte auf die Beine gestellt hat. Nach der Vereinsgründung im Jahr 1954 gab es drei Ausstellungen. Danach legten die Vogelfreunde aus der Weschnitzgemeinde eine Pause von zehn Jahren ein. Mittlerweile findet die Veranstaltung regelmäßig statt. Der Verein nutzt den Erlös der Schau für den Natur- und Vogelschutz. Er besitzt acht Hektar eigenes Land, Streuobstwiesen und Feldgehölze. Hermann Heinbach zeigte sich mit den mehr als 1000 Besuchern im Bürgerhaus äußerst zufrieden. Das sei auch Anerkennung für die Arbeit, die der Verein leistet, so der Vorsitzende. ml
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