Vogelschau 2014


VOGELSCHUTZVEREIN: Mehr als 1200 Besucher bei der Jubiläumsschau im Bürgerhaus / 180 Vögel in 52 Käfigen Auge in Auge mit Waldkauz, Gebirgsstelze und Wattvogel

EINHAUSEN. Ein Fenster zur Vogelwelt öffnete am Wochenende der Vogelschutz- und -liebhaberverein, der mit Nachzuchten aus Einhausen einen beschaulichen Bogen rund um den Erdball spannte. Das Bürgerhaus wurde - wie jedes Jahr - zu einem Dreh- und Angelpunkt aller Generationen. Weit über 1200 Besucher dürften nach Schätzung der Veranstalter die Atmosphäre zwischen dem Zwitschern farbenprächtiger Waldvögel und dem durchaus lautstarken Krächzen der australischen Lori eingetaucht sein.

Weite Anreisen nach Einhausen

Vereinsvorsitzender Hermann Heinbach freute sich mit seiner Mannschaft über einen optimalen Verlauf einer Schau, die unter einem besonderen Vorzeichen stand: Sie war die 50. Und damit eine Jubiläumsausgabe.

Der Verein kann sich den enormen Besucherstrom als Bestätigung der Öffentlichkeit gutschreiben. Selbst Experten unternahmen weite Anreisen, um einen kritischen Blick in die Volieren zu werfen. Vor den Vitrinen wurde vielfach unter Fachleuten über die diesjährigen Brutergebnisse diskutiert. Die Laien und weniger Versierten hingegen gingen beherzt auf eine Entdeckungsreise durch die Ornithologie. In den 52 Käfigen tummelten sich rund 180 Vögel, einheimische und von fernen Kontinenten, lebhafte, die pausenlos von Ast zu Ast hüpften, und bewegungslose Tagschläfer.

Gleich am Eingang im ersten Stock fiel der Blick auf die stolzierenden Wattvögel. In der geräumigen Glasvitrine hatten sie ihr kleines Biotop. Die Säbelschnäbler pickten unbeirrt vom Publikumsverkehr im Moos und dem dort angelegten kleinen Gewässer. Etliche Besucher nutzten die Gunst der Stunde, um ihr Fressverhalten unter die Lupe zu nehmen. Eine Chance, die sich in der Weite der Natur nicht bietet.Gleich daneben die Farbenpracht der australischen Exoten: die Lori in grellbunten Federzeichnungen, ihrem behäbigen, tapsigen Bewegungen von Ast zu Ast und ihrer unüberhörbaren Stimmgewalt.

Von dem lauten Konzert der australischen Sittiche ließ sich das Woodford-Kauz-Pärchen nicht irritieren. Die beiden blieben starr auf ihrem Stamm, öffneten lediglich das eine oder beide Augen oder drehten leicht ihren Kopf. Für sie hat offensichtlich am Nachmittag die Jagd nach Futter noch nicht begonnen. Im dichten Gestrüpp aus Tannennadel-Ästen nistete sich der Fichtenkreuzschnabel ein, während sich die Zeisige munter im Buchenblätterwald tummelten und sich die Gebirgsstelze am kleinen Gewässer mit einer bemoosten Anhöhe im Rücken putzte. Die Besucher erlebten die Vögel aus nächster Nähe, konnten ihre typischen Bewegungsmuster und Verhaltensweisen unmittelbar beobachten.

Weiterreichende Hinweise zu den Tieren lieferten die Informationstafeln, die neben jeweiligen Abbildung der Art über das Verbreitungsgebiet, den Lebensraum und die Nahrung Auskunft gaben. Wie jedes Jahr hatten die Vereinsmitglieder ihre Volieren mit Naturmaterialien ausgekleidet, die von einer Liebe zum Detail zeugten. Dabei spielte der optische Eindruck eine Nebenrolle. Erlös für neue Biotope Die Volieren zeigten, welche natürlichen Bedingungen und welche Umwelt die Vogelart braucht. Selbst für die begrenzte Zeit von zwei Ausstellungstagen wollten die Naturliebhaber gute Voraussetzungen bieten. Neben der Zucht setzt man sich für den Schutz der heimischen Vogelwelt ein, kauft Gelände, richtet Biotope ein, baut Bruthecken. Für weitere Aktivitäten wird der Erlös aus der Ausstellung genutzt. moni

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