Vogelschau 2013


EINHAUSEN. Die Ausstellung des Vogelschutz- und -liebhabervereins glich fast einer Exkursion in der Natur. Als man am Samstag und Sonntag die Tür zur Vogelwelt im Bürgerhaus Einhausen öffnete, trat bei den Laien wie dem Fachpublikum angesichts eines so liebevoll und aufwändig ausstaffierten Hauses ein pures Staunen auf. Dass der Verein die Riedgemeinde wieder zu einem Dreh- und Angelpunkt werden ließ, der weit über die Region hinausreichte, kündigte sich bereits am Samstag an. Ein Bus aus Wuppertal brachte interessierte und versierte Besucher aus dem Ruhrgebiet vorbei.

Man schaute sich in dem weiten Spektrum an gefiederten Tieren um, deren ursprüngliche Heimat über den gesamten Erdball verteilt ist. Zu der zweitägigen Ausstellung erwarte man 800 bis 1000 Besucher. So lautete die Prognose des Vereinsvorsitzenden Hermann Heinbach. Der Start am Samstag lieferte dazu beste Voraussetzungen. Eltern mit Kindern, Großeltern mit Enkeln schauten interessiert in die Volieren und beobachteten die von Art zu Art so unterschiedlichen Verhaltensweisen aus der Nähe.

Das quirlige Leben und die Fluglust auf der einen Seite und die ruhige Gelassenheit auf der anderen. In 46 Volieren aus Glas tummelten sich rund 170 Vögel in 72 Arten.Ein Rundgang glich einer ornithologischen Reise rund um den Globus. Hier die sich gerade liebkosenden Veilchenlori und die Aymarasittiche aus Südamerika, dort die Rosenköpfchen aus Afrika. Das Pärchen zählte, im Gegensatz zu den allermeisten der ausgestellten Tiere, nicht zu den Jungvögeln. Die beiden dafür vorgesehenen Exemplare hatten kurz zuvor ihre Brut ins Nest gelegt.

Der Blick in die Glasvolieren, in denen sich ausschließlich Nachzuchten der Vogelliebhaber tummelten, ließ die diversen Steckenpferde der einzelnen Experten erkennen. „Ich bin selbst Züchter und mag die kleinen und lebendigen Vögel am liebsten, wie die Zeisige, Stieglitze und Finken", ließ einer der Aussteller durchblicken. Mit Stolz verwies der Vorsitzende auf den Himalaja-, Fichten- und Kiefernkreuzschnabel. Sie spiegelten den ursprünglichen Lebensraum und ließen eine Atmosphäre im Ausstellungsraum aufkommen, die zum Verweilen einlud.

Unter diesen Voraussetzungen fiel es Kindern, lugendlichen wie auch den Erwachsenen leicht, mit Ausdauer die Vögel in ihren typischen Bewegungsmustern und Verhaltensweisen zu beobachten. Die nötigen Hintergrundinformationen lieferten die an jeder Voliere befestigen Tafeln mit einer Abbildung des jeweiligen Vogels, über sein Verbreitungsgebiet, den Lebensraum und die Nahrung. Hermann Heinbach verwies auf das zweite Standbein des Vereins -den Vogelschutz.Dahin fließen jedes Jahr die Erlöse aus den Ausstellungen, die am Wochenende in die 46. Auflage ging.

Der Einhäuser Verein erwarb Gelände, auf dem man Streuobstwiesen, Hecken und Büsche anlegte, um einheimischen Vögeln und Insekten ein Refugium anzubieten. Der Vereinsnachwuchs ist in die Hege und Pflege der Areale eingebunden, baut Nistkästen - auch für Eulen und Falken - und setzt in akribischer Kleinarbeit und mit handwerklichem Geschick die Bienenhotels zusammen, die am Wochenende zu einem Verkaufsschlager wurden. Für die jungen Besucher hielten die Vogelschützer im Bürgerhaus überdies ein Quiz bereit. Etliche Mädchen und Jungs liefen mit Block und Bleistift suchend durch die Reihen und sie strahlten über beide Backen, wenn sie auf die richtige Antwort gestoßen waren. Wenn auch das ein oder andere Mal mit einem überdeutlichem Fingerzeig von den vogelkundlichen Experten. moni

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