Veranstaltungen 2020


Digitaler Bildvortrag Heinz Diehl 2020.

Einhausen. Dass man verliebte Paare, die kaum voneinander getrennt sein können, umgangs- sprachlich auch Turteltauben nennt, ist landläufig bekannt. Wie der gleichnamige heimische Waldvogel aussieht, dürften hingegen weniger Menschen Wissen. Denn die Turteltaube ist selten geworden. Um auf ihren bedrohten Bestand aufmerksam zu machen, wurde vom Naturschutzbund Deutschland und vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zum Vogel des Jahres 2020 gewählt. Der fliegende "Liebesbote" steht auf der roten Liste der weltweit gefährdeten Arten. Der Naturfotograf Heinz Diehl hat Turteltauben vor seine Linse bekommen. Und so konnten die Besucher seines Bildervortrags am Freitagabend den selten gewordenen Vogel in voller Pracht bewundern. In der Vortragsreihe "Faszination der Natur" war es die 17. Vorstellung und nunmehr dritte Großveranstaltung in der Sport- halle. Die digitale Bildprojektion stand diesmal unter dem Motto "Die Wiese - ein bedrohtes Paradies".

Rund 300 interessierte Zuschauer waren in die bestuhlte Sporthalle gekommen, um weitere atemberaubende Fotografien von Heinz Diehl zu bewundern. Er ist seit vielen Jahren Mitglied der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) und war lange Regionalgruppenleiter für die Gebiete Hessen, Pfalz, Saarland. Zu seinen fotografischen Spezialitäten zählen Bilder von der Makroaufnahme bis zur Land- schaftstotalen. Dabei entstanden auch Bilder mit denen er nationale und internationale Auszeichnungen gewonnen hat. Offizieller Veranstalter war der örtliche Vogelschutz- und -liebhaberverein. Vorsitzender Hermann Heinbach, der gemeinsam mit Heinz Diehl den Abend organisiert hatte, freute sich ganz besonders darüber, dass sehr viele Vogel- und Naturfreunde - auch von außerhalb - gekommen waren. Man sei im Verein sehr stolz, einen renommierten Naturfotografen in seinen Reihen zu haben, machte Heinbach deutlich.

Heinz Diehl startete seinen Vortrag mit einer im Spätherbst aufgenommen Bilderserie in den heimischen Wiesen und zu den dort lebenden Tieren. Nebel und frühmorgendlicher Reif überzogen die Pflanzen und schufen eine ganz besondere Atmosphäre. Wie der Winter seine Spuren in der Natur hinterlässt, zeigten weitere Aufnahmen, die bei den Zuschauern einen besonderen Eindruck hinterließen. So konnte man sehen, wie ein Reh auf schneebedecktem Boden nach Nahrung sucht. Während den Sommermonaten ist die Farben- pracht von Pflanzen wie Glockenblume oder Frauenmantel kaum zu überbieten, für viele Tiere und Insekten dienen sie als Nahrungsquelle und zur Rückzugsmöglichkeit. Da schlüpft dann ein Schwalbenschwanz-Schmetterling gerade aus seinem Kokon und ein Feldhase lugt frech mümmelnd aus dem Gras in die Linse. Nicht selten muss sich Heinz Diehl auch mit verschiedenen Utensilien tarnen, um seine scheuen Motive nicht zu erschrecken oder zu vertreiben.

Die Wiesen, die zusammen mit ihren Bewohnern am Freitag auf der Leinwand zu sehen waren, liegen alle in der Einhäuser Gemarkung. Mit minutenlangem Beifall demonstrierte das Publikum seine Begeisterung für den beein- druckenden Bildvortrag von Heinz Diehl. Hermann Heinbach bedankte sich bei dem Referenten offiziell mit einem Präsent für den gelungenen Abend. Der Vogelverein engagiert sich seit vielen Jahren dafür, dass weitere Flächen als Lebensraum für Vögel, Amphibien und Insekten bereitgestellt werden. Es sei gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je, Areale der Natur zu überlassen. Leider würden immer mehr Flächen kommerziell bewirtschaftet. Damit würden wichtige Lebensräume von Flora und Fauna vernichtet, lautete eine Botschaft. Im Foyer der Sporthalle kümmerten sich die Vogelschützer anschließend um das leibliche Wohl der Gäste. Zudem konnten sich die Besucher an Infotafeln genauer zu dem Themenkomplex informieren.

Michael Volk.

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