Veranstaltungen 2019


Aus der Vortragsreihe „Faszination Natur“ der Vortrag 2019, in „Mooren und Sümpfen“.

EINHAUSEN. Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr war auch die zweite Auflage des digitalen Bildervortrags von Heinz Diehl ein voller Erfolg. Rund 300 Besucher waren erneut in die Sporthalle gekommen, um die Fotografien zu sehen. Im Rahmen seiner Vortragsreihen „Faszination Natur“ entführte Diehl diesmal in „Moore und Sümpfe“. Rund ein Jahr lang war er immer wieder mit seiner Kamera unter anderem am Dümmer See im norddeutschen Tiefland, am Federsee in Oberschwaben und im südhessischen Ried unterwegs gewesen. Die dabei entstandenen Aufnahmen projizierte er mit einem professionellen Kinobeamer auf eine Leinwand mit sieben Metern Bilddiagonale.

Bürgermeister Helmut Glanzner erinnerte im Rahmen seiner Begrüßung daran dass man genau vor zwölf Monaten mit einem „Best-of“- Vortrag von Heinz Diehl in die Feierlichkeiten zum 1250-Jahre-Jubiläum gestartet war. Heinz Diehl ist weit über die Grenzen der Weschnitzgemeinde hinaus als hervorragender Natur- und Tierfotograf bekannt. Seit vielen Jahren ist er Mitglied der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) und war lange Regionalgruppenleiter für die Gebiete Hessen, Pfalz, Saarland. Um Bilder dieser Qualität zu „schießen“, benötigt man nicht nur die entsprechende Erfahrung, sondern auch eine gute Ausdauer. Nicht selten musste Heinz Diehl Stunden oder auch Tage warten, um ein besonderes Motiv ablichten zu können. Heinz Diehl ging bei seinem Vortrag auch auf die lange Geschichte der Moore ein.

Die Bildung eines typischen Hochmoores ist ein sehr langer Prozess, der sogar bei ungestörtem Ablauf Jahrhunderte bis Jahrtausende dauert. In Niedersachsen, wo Diehl mit der Kamera unterwegs war, begann die Bildung der Hochmoore nach dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 8000 Jahren. Der Meeresspiegel der Nordsee hob sich. Infolgedessen staute sich das abfließende Wasser der Flüsse und Flussauen. Niedrig gelegene Gebiete wurden überschwemmt. An nassen Stellen siedelten sich die ersten Torfmoose an und begannen üppig zu wachsen. Auch in Sumpfgebieten, wie es sie bei Einhausen gibt, ist die Nässe bei einem hohen Grundwasserstand schon von weitem auf dem betroffenen Gelände zu sehen. Sümpfe und Moore sind für zahlreiche Tiere und Pflanzen ideale Lebensräume, was Heinz Diehl mit seinen atemberaubenden Bildern deutlich machte. Seine Lieblingsfotografie dieser Serie: ein Fleischfressender Sonnentau mit seiner Beute.

Der Fotograf ist nicht nur in Deutschland unterwegs. Er reiste bis nach Schweden unter anderem um aus einem Flugzeug heraus Bilder von der dortigen Natur und Tierwelt zu machen. Als Beispiel zeigte er einen Birkhahn auf der Balz oder einen großen Vogelschwarm, den er direkt aus dem Flugzeugfenster aufnehmen konnte. Er präsentierte echte Schnappschüsse von einer Uferschnepfe, die sich im Anflug aufs Wasser befand, oder von einer Schar Kraniche bei der Rast. Viele Zugvögel nutzen die nassen Gebiete für einen Zwischenstopp. Hermann Heinbach, der erste Vorsitzende des örtlichen Vogelschutz- und -liebhabervereins, der gemeinsam mit der Kommune auch als Gastgeber fungierte, bedankte sich bei Heinz Diehl für seinen gelungenen Vortrag. Der Referent ist aktives Mitglied bei den lokalen Vogelschützern.

Heinbach nutzte die Gelegenheit, für den Verein Werbung zu machen. Im Foyer der Sporthalle waren begleitend Infotafeln aufgebaut, die einen Überblick zum vielfältigen Engagement des Vereins boten. Die Vogelschützer haben zahlreiche Flächen in der Einhäuser Gemarkung gekauft oder auch gepachtet, um der Natur die Möglichkeit zu geben, sich weitgehend frei zu entfalten. Außerdem werden für die dort lebenden Tiere gute Bedingungen geschaffen, etwa durch das Anlegen von Wasserflächen.

Michael Volk

Zur Seite Veranstaltung 2019