Veranstaltungen 2017


Vortrag 2017 - Draußen im Geonaturpark-Bergstraße-Odenwald.

Einhausen. Begonnen hat Heinz Diehl mit der Naturfotografie bereits im Alter von zwölf Jahren - damals mit noch einer ganz einfachen "Knipskamera", wie er es beschrieb. Diehls Vater war vor rund 50 Jahren einer der Mitbegründer des örtlichen Vogelschutzvereins. So kam es, dass Heinz Diehl selbst sehr früh mit dem Thema in Kontakt kam und Spaß daran hatte. Schon damals hat er vieles fotografisch festgehalten. "Meine Lieblingsmotive sind die Vögel geblieben", sagte er.

Im Einhäuser Bürgerhaus waren erneut alle Plätze besetzt und es saßen sogar noch einige Personen auf den Tischen ganz hinten im Saal. Naturliebhaber Diehl hatte wieder viele beeindruckende Naturaufnahmen im Gepäck, die er seinem Publikum präsentierte. "Heinz, das war wie immer ganz toll", hörte er nicht nur einmal nach seinem jüngsten Bildervortrag. Eine Aufnahme beeindruckender als die andere, und viele an Stellen aufgenommen, die fast jeder in der Region kennt. Der Marbachsee war genauso mit dabei wie der Bruchsee in Heppenheim, der Altrhein bei Lampertheim und das renaturierte Areal rund um die Wattenheimer Brücke.

Diehls Publikum war begeisterte von den zahlreichen Fotos, die die facettenreichen Landschaften aus dem Umkreis abbildeten. Seinen mit passender Musik unterlegten Vortrag ließ Diehl im Winter beginnen. Das Reh, der Buchfink und die Spuren im Schnee waren als erstes auf der großen Leinwand zu sehen. Auf den Winter folgte das Frühjahr mit Fasanen beim Revierkampf und der Nestbau des Graureihers.

Der Naturfotograf investiert für seine Aufnahmen stets viel Zeit und oft legt er dabei auch einige Kilometer zurück. Für einen Vortrag braucht Diehl alles in allem rund ein Jahr. Oft ist er täglich dafür unterwegs. Solche Vorträge präsentiert er seinem Publikum mittlerweile seit 14 Jahren. Immer wieder stellt er sich bei der Vorbereitung die Frage, was seine Gäste gerne sehen würden. Auch wenn Diehls Haupteinsatzgebiet in der näheren Umgebung liegt, ist er auch schon mal im Ausland unterwegs. So zum Beispiel in Ungarn, wo er dann intensiv rund drei Wochen fotografisch im Gebiet des Neusiedler Sees in Aktion ist. Eine Blumenaufnahme kostet ihn bei seinen Streifzügen durchaus schon einmal eine Stunde Zeit. Bei der Tierfotografie ist das nicht anders - eher noch zeitintensiver.

Bei vielen seiner Bilder schaut er seinem Gegenüber im wahrsten Sinne des Wortes direkt ins Gesicht. Beeindruckende Aufnahmen entstanden so von der Gottesanbeterin, der Heuschrecke wie auch vom Mauswiesel und einer Steinkauzfamilie. Diehl hatte aber auch seltene Schätzchen für seine Gäste mitgebracht: Orchideenarten, die im Odenwald wachsen, oder die selten gewordene Feldlerche. Neben den Vögeln hatten es dem Fotografen auch Kleinlebewesen wie Spinnen und die Raupe bei ihrer Verpuppung angetan. Auf manche Rarität muss Diehl immer wieder lange warten, bis er sie vor die Linse bekommt. Doch gerade dann entstehen sensationelle Aufnahmen.

Quasi tief in die Augen schauen konnte man einer Libelle - und das war mehr als beeindruckend. "Vögel im Flug sind besonders schwierige Motive", erklärte Diehl zwischendurch seinem Publikum. Ein richtiges Familienidyll erwischte er mit der Steinkauzgruppe. Man konnte den Eindruck gewinnen, als ob die Kauze emotional auf das Klicken der Kamera reagierten - und das in einer ihnen ganz eigenen Mimik. Ob der prächtige Eisvogel, Jungvögel beim ersten Ausflug, die Hummel im Flug oder die imposante Aufnahme der Raupe des Schwalbenschwanzes - alles großartige Aufnahmen, die Diehl präsentierte. Er erschloss für sein Publikum echte Schätze, direkt vor Ort fotografiert.

Nach dem Frühjahr und Sommer ließ der begnadete Fotograf den Herbst über die Leinwand ziehen. Mit den Kranichen und einem herrlich roten Sonnenuntergang verabschiedete er sich von seinem begeisterten Publikum.

28. März 2017, Autor: Christa Flasche

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