Digitale Bildprojektion von und mit Heinz Diehl
Einhausen. Wer schon einmal Vögel im Flug fotografiert hat, weiß, wie schwierig es ist, scharfe Bilder zu produzieren. Dass man besondere Vögel in den Feldgehölzen sogar im Einhäuser Bruch findet, das zeigte jetzt der bekannte Tierfotograf Heinz Diehl.
Mit dem Tarnzelt unterwegs
Mit einem Tarn-Zelt, mit besonderem Stativ und einer Digitalkamera mit einem 500 Millimeter Teleobjektiv von
hoher Lichtstärke und aus dem Auto heraus mit einer eigens angefertigten Halterung für die Kamera lichtete er
Tiere ab, die zum Teil einmalig sind. Die gesamte Ausrüstung, die sich der 72-Jährige im Laufe der Zeit
angeschafft hat, kostet mehrere tausend Euro. Wie er sein Material einsetzt, das erklärte er jetzt bei
einem Vortrag des Vogelschutzvereins. Viel Publikum hatte sich eingefunden, um sich die Erklärungen anzuhören,
das Equipment zu begutachten und vor allem um staunend seine digitale Bildprojektion zu verfolgen.
"Faszination Natur" hat der Verein die Fotoreihe genannt. Viele Stunden hat Diehl im Zelt oder Auto gesessen,
um "lebendige" Fotos zu schießen.
Sein Können kommt nicht von ungefähr. Vor 60 Jahren, als sein Vater Anton den Vogelverein gründete, begann der zwölf Jahre alte Heinz damit, Vögel zu zeichnen. Die ersten Fotos machte er mit einer einfachen Kamera. Im Laufe der Jahre entwickelte er das gewisse Fingerspitzengefühl, das man für hervorragende Fotos benötigt. Heinz Diehl zeigte Fotos von Eis und Schnee und mit Wiesen voller Blüten. Die blühende Kornelkirsche tauchte ebenso auf wie Weidenkätzchen mit Eisperlen, Blüten von Weiß- und Schwarzdorn, Blausterne, Märzveilchen, Heckenrosen, Waldrebe und wilder Hopfen. Winzige Tiere wie die Florfliege, eine futternde Wespe, eine Hornisse, eine Spinne, Rentierflechten und Pilze am Totholz tauchten auf.
Und faszinierende Nahaufnahmen.
Der Siebenschläfer war zu sehen, eine gähnende Zauneidechse, eine Ringelnatter
und auch das winzige Mauswiesel, das gerade eine Maus gejagt hatte. Da lugten junge Füchse aus ihrem Bau, ein
Frischling saß auf dem Rücken der Bache, Kaninchen duckten sich vor Raubvögeln und ein Dachs wachte über seinen
Nachwuchs.Elster beim Klauen beobachtet Dezente Musik, zahlreiche Vogelstimmen und Erklärungen des Fotografen
ergänzten die Bilder. Rotkehlchen, Sumpfmeise, Feldsperlinge in ausgefaulten Astlöchern, balzende Stare,
Eichelhäher und eine Elster, die Nistmaterial klaut, waren zu sehen. Dazu Nachtigall, Trauerfliegenschnäpper,
Bluthänfling und Goldammer sowie Tauben. Man konnte den Habicht beobachten und den Turmfalken - beides Mäusejäger -
sowie einen Sperber, der auf Beute lauerte. Bussard, ein Schwarz-Milan mit Jungvögeln im Horst, eine Waldohreule
und ein Steinkauz waren zu bewundern.
Ein Grünspecht - Vogel des Jahres - ein Kleiber, der die Baumstämme mit dem Kopf nach unten läuft, der bunte Dompfaff und der Kirschkernbeißer - alle hatte Heinz Diehl vor der Linse. Es gab seltene Fotos von einer Fasanenhenne, die zwei Hähne beim Balzkampf beäugte, von Zilpzalp und Wiedehopf. Ein Wendehals, der seinen Kopf um 180 Grad nach hinten drehen kann, blickte die Zuschauer an und ließ sich sogar bei der Paarung fotografieren. Erstmalig zu sehen war ein Neuntöter - ein Raubvogel, der einen frisch geschlüpften Vogel im Schnabel hatte. Die Zuschauer waren beeindruckt von den zum Teil einmaligen Fotos von Heinz Diehl, der am Ende einen farbenprächtigen Regenbogen zeigte, und sparten nicht mit Beifall. Hermann Heinbach, Vorsitzender des Vogelvereins, bedankte sich bei seinem Vereinskameraden mit einem Präsent. ml
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