Wanderung in das Einhäuser Bruch

Wanderung in‘s Einhäuser Bruch fand auch bei schlechtem Wetter statt. Die wirklich Unerschrockenen trotzten den frühen Eisheiligen und fanden sich zusammen, um gemeinsam in das Einhäuser Bruch zu wandern. Alljährlich am ersten Sonntag im Mai findet diese traditionelle Wanderung statt, und somit besteht ein sehr guter Jahresvergleich über die Entwicklungen in der Natur und die von den Überwinterungsgebieten zurückgekehrten Vögel. Vereinsvorsitzender Hermann Heinbach begrüßte die Teilnehmer und freute sich, dass einige gekommen waren. Die kurze Diskussion über den Start der Wanderung oder dies doch sein zu lassen, wurde belächelt und gemeinsam für das Durchführen entschieden.

Es war sehr trüb und mit Regen war zu rechnen. Frohgemutes starteten die neun Teilnehmer in Richtung Einhäuser Nordgemarkung und rasch kam der angekündigte Regen. Bei 78 Prozent Regenwahrscheinlichkeit kein Wunder. Die bebaute Ortslage noch nicht richtig durchquert kam auf Höhe der Holzbrücke über die Weschnitz Dauerregen. Dieser wurde immer stärker und hatte nach einer knappen halben Stunde seinen Höhepunkt erreicht. Umkehren war in der Diskussion, denn, die Vögel zeigen sich nicht bei solchem Wetter und von unten nach oben wurde die Kleidung immer nässer. Der Beschluss war kaum gefasst, der Rückweg einige Schritte getan, als der Regen aufhörte.

Also ging die immer noch lustig gebliebene Gruppe weiter ihrem Ziel nach und das sollte kein Fehler sein. Obwohl rundherum immer wieder starker Regen niederging, fast vorhangartig zu sehen war, hatte das Wetter ein Einsehen und ließ die Gruppe bis zur Rückkehr im Trockenen laufen. Auch an Vögeln, dem eigentlich Kern der Wanderung, sollte es nicht mehr mangeln. Seltenheiten wie der Baumfalke, die Baumpieper, die Grauammer, die Wiesenschafstelze und Neuntöter sowie Schwarzkehlchen wurden beobachtet. Mehr als 40 Arten kamen noch zusammen, was erneut ein Indiz für die reichhaltige Natur im Einhäuser Bruch ist.

Bernd Reif konnte mit seinem umfangreichen Wissen zur Vogelwelt manch spannenden Höhepunkt setzen und Volker Knaup erläuterte die Zusammenhänge der Natur bzw. der angedachten Maßnahmen, wie beispielsweise zur weiteren Renaturierung der Weschnitz. Quasi als Ergänzung zum Sichtbaren in der Natur brachte Bernd Reif Bilder seinen letzten Streifzüge mit und konnte beispielsweise so den erneuten Nachweis des Eisvogels an der Weschnitz erbringen. Die mehrstündige Wanderung ist anstrengend, bringt aber immer wieder Einblicke in die Natur, die man ohne eine Führung nicht so erkennen oder erleben würde. Den Hartgesottenen, die das Wetter nicht scheuten, wurde damit ein schönes Naturerlebnis geboten, das sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.

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