VLE Ferienspiele 2012
EINHAUSEN. Ein Ei mit 750 Gramm Gewicht, lebende Fledermäuse und viel Wissenswertes über Vogelexoten wie Pfirsichköpfchen oder Blaustirnamazone - all das gab es für die Kinder zu erleben, die bei den Ferienspieltagen des Vogelschutz- und -liebhabervereins Einhausen mitgemacht haben. Zu Beginn stand eine Wanderung in den Lorscher Vogelpark auf dem Programm. Die große Hitze war wohi auch dafür verantwortlich, so vermutete der Vorsitzende Hermann Heinbach, dass die Gruppe in diesem Jahr eher überschaubar blieb. Eigentlich kamen zu den Ferienspieltagen des Vogelschutz- und -liebhabervereins in den vergangenen Jahren immer rund 40 Kinder, erklärte der Vorsitzende Hermann Heinbach. Mit rund 15 Kindern ging es zunächst vom SGE-Sportplatz aus durch den Wald, über den Lehrpfad mit Nisthöhlen, zu denen der bekannte Naturschützer Klaus Schumacher einige Erläuterungen gab. Gewinne bei Ratespielen Die meisten Ferienspieler hatten einen kleinen Rucksack mit Getränken dabei. Der Vogelverein hatte aber auch für ausreichend Getränke gesorgt. Klaus Schumacher hatte zwei „Spiele" vorbereitet, bei denen kleine Gewinne als Belohnung winkten.
Zum einen mussten die Kinder das Gewicht von einem Nandu-Ei erraten. Es wog 750 Gramm und drei Kinder hatten die Zahl richtig angekreuzt. Zum anderen durften alle Kinder ein Hölzchen ziehen. Fünf davon waren präpariert. Sie rochen nach Fledermaus. Die Glücklichen erhielten jeder einen Eis-Gutschein. Die Gemeinde hatte ebenfalls kleine Geschenke für die Kinder spendiert. Der Vogelverein schenkte jedem Kind auch einen Gutschein für die jährliche Vogelausstellung. Klaus Schumacher hatte aber auch zwei lebende Fledermäuse mitgebracht, die verletzt bei ihm abgeliefert worden waren und die er wieder gesund pflegte. Eine präparierte Langohr-Fledermaus diente ebenfalls als Anschauungsmaterial. Unter anderem erfuhren die Kinder, dass Fledermäuse die einzigen fliegenden Säugetiere sind. Sie seien aber nicht mit Vögeln verwandt. Die nächsten Verwandten seien Igel und Maulwurf. Geschichte des Vogelparks Klaus Schumacher informierte über die Entstehung des Lorscher Vogelparks im Jahr 1950, als Nisthöhlen aufgehängt worden waren und die späteren Jungvögel beringt wurden.
1963 habe man das Gebiet eingezäunt, Damhirsche wurden gehalten bis ins Jahr 1963, als es per Gesetz verboten wurde. 1980 erwarb die Stadt Lorsch das Gelände. Vogelschutzverein und Obst- und Gartenbauverein legten einen Natur- und Vogelpark an, bauten einen Teich. Störche, die dort 40 Jahre nicht gebrütet hatten, siedelten sich später an und blieben bis heute. Informationen gab es zu den Rabenkrähen Zorro und Charlie und zum kleineren Purzel. Der kann nicht mehr fliegen, weil Jugendliche ihm die Federn beschnitten hatten. Elisabeth Arnold, die jeden Tag ehrenamtlich die Vögel im Park füttert und zu Hause auch hin und wieder verletzte Vögel oder Jungtiere aufzieht, informierte die Kinder bei einem Rundgang über die verschiedenen Vogelarten. Sie kannte jeden Vogel beim Namen und ihre Besonderheiten. So habe man die Prachtrosella aus einem Käfig nehmen müssen, weil sie die dortigen Wellensittiche zu Tode gejagt hatte. Nicht alle Vögel vertrügen sich in den Volieren, war die Erkenntnis daraus. Sie nannte Pfirsichköpfchen, Wachteln, deren winzige Eier gut schmeckten, wusste Bescheid über Gelbbrustara und Blaustirnamazone. Sie erzählte, dass die tagsüber schlafenden Schleiereulen eine neue Voliere benötigten, wo sie ihre Ruhe hätten. Der Verein sammle Spenden für die neue Anlage.
Artenvielfalt im Park Die kleinen Besucher erfuhren, dass die Pfauen in der Mauser waren und bei den Nandus die Männchen die Jungen großziehen. Es gab Schwäne, Rothalsgänse, einen über 30 Jahre alten Uhu, Weißkopfhäher, Goldfasane, Ibisse und einige andere Vögel zu bestaunen. Elisabeth Arnold erläuterte die Funktion eines Feuchtbiotops mit Fröschen, Kröten, Eidechsen und Molchen. Sie erklärte den Kindern aber auch die verschiedenen Federn, die im Park zu finden waren. Zum Abschluss durften sich alle kleinen Einhäuser Gäste des Ferienspieltags aus der Federsammlung von Elisabeth Arnold einige Exemplare aussuchen. ml
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