Jahreshauptversammlung 2011

EINHAUSEN. Berichte und Informationen standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Vogelschutz- und- liebhaberverein in der Weschnitzgemeinde. Der erste Vorsitzende, Konrad Gärtner, machte in seinem Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr deutlich, dass die vergangenen zwölf Monate sehr ereignisreich waren. So musste man wegen des frühen Wintereinbruchs schon zeitig mit der Fütterung von bedrohten Vögel in Wald und Feld beginnen - und es wurden mehrere Futtergießaktionen durchgeführt. Im vergangenen Jahr musste man mehr als 2200 Euro für Futter in den kalten Monaten ausgeben. Traditionell haben die Mitglieder die Nistkästen kontrolliert - und wenn nötig repariert. Zudem hatte der Sturm Xynthia auf dem Pappelgrundstück des Vereins großen Schaden an den Bäumen angerichtet, der wieder in Ordnung gebracht wurde. An der Müllsammelaktion, die bundesweit lief, haben die Vogelschützer ebenfalls teilgenommen.

Natürlich wurden auch einige Ausflüge in Sachen Vogelkunde gemacht. Mit den Kindern der Ferienspiele besuchte man die Greifvogelstation von Adi Jäger. Der Höhepunkt des Jahres war natürlich die Vogelschau im Bürgerhaus, die ein voller Erfolg war. Der Familienabend war die letzte große Veranstaltung 2010. Nachdem Helmut Ost das Protokoll der Jahreshauptversammlung 2010 verlesen hatte, informierte der Schriftführer darüber, dass der Verein zur Zeit 307 Mitglieder hat. Werner Glanzner berichtete über die Aktivitäten der Jugendabteilung. In monatlichen Aktionen hat man sich um die heimischen Vögel und die Natur gekümmert. Weiter beobachtete man die Krötenwanderung und war im Vogelpark Bobenheim-Roxheim zu Gast. Ehrensache war es für den Nachwuchs, der 47 Mädchen und Jungen zählt, sich auch aktiv am Vereinsleben, wie zum Beispiel der Vogelschau zu beteiligen. Weiter hat man unter der Anleitung von Herbert Neber „Bienenhotels" gebaut.

Als „durchwachsen" bezeichnete Reinhold Reichl das Jahr für die Vogelzüchter im Verein. Die Nachzucht litt vor allem an den unbeständigen und kalten Temperaturen. Bei zwei Züchtertreffen wurden informative Fachgespräche geführt. Er selbst konnte bei der Landesschau in Schifferstadt zwei Meistertitel erringen. Der Beauftragte für Nisthilfen und Naturschutzaufgaben, Klaus Schumacher, berichtete über die Ereignisse in seiner Sparte in den vergangenen zwölf Monaten. Der Experte machte während seinen Ausführungen deutlich, dass 2010 - was den Bereich Nisthöhlen betrifft - auch eine zehnjährige Statistik fällig war. Gravierende Rückgänge von einzelnen Vogelarten in den Nisthöhlen gab es nicht zu verzeichnen. Lediglich der Bestand des Kleibers sei leicht zurückgegangen. Der Baumläufer dagegen zeigte einen deutlich negativen Bestandstrend. Beim Feldsperrling war 1990 mit 0,4 Prozent in der Tat ein deutlicher Bestandseinbruch zu vermelden.

Durch eine Vielzahl von ständig wachsendem Nisthöhlenangebot an den Feldgehölzen und den Benjeshecken des Vereins ist der Bestand 2010 auf über zwölf Prozent angewachsen. An erster Stelle ist hier immer noch die Kohlmeise gefolgt vom Fliegenschnäpper. Dieses Höhlenbrüterprogramm wurde bereits in den siebziger Jahren aufgebaut. In zahlreichen Waldgebieten und Feldgehölzen stehen rund 800 künstliche Nisthöhlen zur Verfügung, die mit Hilfe ehrenamtlicher Mitarbeiter während der Brutzeit regelmäßig kontrolliert werden. Ziel der Statistik ist es, die Veränderungen in der Höhlenbrütenden Vogelwelt zu dokumentieren und auch die Bestandsentwicklung über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Der Vogelschutzverein hält diese Daten für besonders wichtig, auch in der Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzverbänden. Danke sagte Schumacher den vielen Paten der Nistkästen, die sich bei Wind und Wetter um die Brutstätten kümmern.

Bernd Reif hatte die erste nachgewiesene Steinkautzbrut in der Einhäuser Gemarkung entdeckt. Während einer Amphibienwanderrung mit Kindergartenkindern konnte neben einheimischen Arten auch ein Seefrosch präsentiert werden. Auch im Vorjahr kamen viele verletzte Fledermäuse sowie zahlreiche Jungtiere zum Aufpäppeln bei Klaus Schumacher an. Durch das kalte Wetter Anfang Juni herrschte fast überall dasselbe Bild in den Wochenstuben der Fledermäuse. Zahlreiche sterbende und rufende Jungtiere konnte man sehen. Ein aufregendes Erlebnis war für die Kindergartenkinder eine Nachtwanderung zu einem Quartier von Fledermäusen. Einen detaillierten Bericht über die finanzielle Situation des Vereins gab Kassenwart Hans Diehl den Mitgliedern. Voller Lob für den Finanzchef war Kassenprüfer Heinz Kissel. Die von ihm beantragte Entlastung des Vorstandes war reine Formsache. Bürgermeister Philipp Bohrer und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft ortsansässiger Vereine Horst Piontkowski lobten unisono das große Engagement des Vereins.

Die Mitglieder sorgten mit ihren Aktivitäten dafür, dass die Vogelwelt und der Naturschutz in Einhausen bestens geschützt und gefördert würden. Einstimmig wurden Günter Hofmeyer und Heinz Kissel zu Kassenprüfern gewählt. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Hermann Heinbach, zeigt anschließend einige Bilder von den Veranstaltungen des vergangenen Jahres. Mit großer Mehrheit beschloss die Versammlung, den Jahresbeitrag für Erwachsene von sieben auf zehn Euro ab sofort und ab 2013 auf zwölf Euro zu erhöhen. Bei der Jugend wird der Beitrag jetzt von vier auf fünf Euro erhöht. In zwei Jahren muss der Nachwuchs dann sechs Euro bezahlen. Der Vereinsvorsitzenden Konrad Gärtner machte bei der Begründung deutlich, dass für die Vogelschützer die Kosten - wie zum Beispiel für die Winterfütterung - ständig steigen. Man liege aber immer noch am untersten Beitragsniveau und habe seit vielen Jahren die Beiträge für die Einhäuser Mitglieder nicht mehr erhöht, elo

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