Arbeitseinsatz Pappelschnitt 2010

EINHAUSEN. Mächtige Pappeln prägen das Landschaftsbild im Klein-Häuser Bruch. Entlang der Weschnitz und an den Gemarkungsgrenzen zu den Nachbarkommunen Biblis und Bürstadt-Riedrode wurden die schnellwachsenden Bäume in den Fünfzigerjahren gepflanzt - auch kleine Pappelwäldchen entstanden mitten in den Wiesen des Bruchs. Die Pappel (lateinisch: Populus) gehört zu den Weidengewächsen. Dass sie mit den Weiden verwandt ist, verrät ihr Samen:

Zur Reifezeit fliegen - wie auch bei den Weiden -dichte wollige Büschel mit den Samen durch die Luft. In manchen Jahren sind Wege und Straßenränder regelrecht „eingeschneit" mit Pappelsamen. Die Pappelknospen enthalten Phenol-Glykoside, Gerbstoffe und ätherische Öle, aus denen Salben und Extrakte hergestellt werden, die als Wundmittel helfen sollen und auch bei Arthritis, Rheuma und Bronchitis Anwendung finden.

Aus dem leichten und weichen Holz der mehr als 30 Meter hoch und 150 bis 200 Jahre alt werdenden Bäume werden unter anderem Schaufeln, Tischtennisschläger, Zahnstocher, Papier, Zellwolle sowie Zündhölzer und Zündholzschachteln hergestellt. Die Zündholzfabrikanten, weiß der langjährige Einhäuser Kommunalpolitiker und Gemeindeälteste Anton Rau, hatte man damals, als die kleinen Pappeln angepflanzt wurden, als zahlungskräftige Abnehmer im Visier. Die Pappeln wuchsen erwartungsgemäß zu stattlichen Bäumen heran, noch schneller veränderte sich allerdings der Markt: Die Zündhölzer wurden radikal von den in Mode gekommenen Einweg-Feuerzeugen verdrängt.

Die Pappeln blieben dem Klein-Häuser Bruch als landschaftsprägende Bäume und der Tierwelt als Biotop erhalten. Idylle für Vögel und Wildtiere Ein kleines Pappelwäldchen am Rande des Feldweges nach Biblis wird seit Jahrzehnten vom Einhäuser Vogelschutz- und -liebhaberverein als Refugium für Vögel und Wildtiere gepachtet und erhalten. Vor einigen Tagen waren die Vogelschützer mit einem von der Nachbarstadt Lorsch zur Verfügung gestellten „Hubsteiger" angerückt, um die über den von Landwirtschaft, Radfahrern, Inlineskatern und Spaziergängern stark frequentierten Feldweg hängenden dürren Äste fachmännisch und sicher mit der Motorsäge zu entfernen. Sicherheit hat hohen Stellenwert „Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger", konstatiert Vereinsvorsitzender Konrad Gärtner, „hat bei uns einen genauso hohen Stellenwert wie unsere ständigen Bemühungen, artgerechte Lebensräume für die heimische Tierwelt zu schaffen, zu erhalten und zu vernetzen". ahe

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