Veranstaltungen 2023


Vögel im Winter nicht hungern lassen

Einhausen. Der Vogelschutz- und -liebhaberverein Einhausen (VLE) im folgenden Vogelverein genannt, hat 306 Mitglieder, darunter eine aktive Jugendgruppe mit 46 Mitgliedern. Er wurde 1954 gegründet. Alexander Hedderich ist Vorsitzender. Zu den Aufgaben gehören Vogelhaltung, Vogelschutz, Naturschutz und Biotoperhaltung, getreu dem selbst gewählten Motto "Vögel schützen, heißt Menschen nützen". Das zeigt, dass der Schwerpunkt der Arbeit bei den Vögeln liegt.

Vogelhaltung und Vogelzucht spielen dabei keine große Rolle mehr. Beim Naturschutz geht es um Betreuungsgebiete im Einhäuser und Jägersburger Wald mit rund 800 Nisthöhlen für die verschiedensten Vogelarten, mit zehn großen künstlichen Vogel- und Wildtränken und zwanzig Futtersilos für die Winterfütterung. Zur Biotoperhaltung gehört die Pflege der angepflanzten Hecken und Bäume in den Entwässerungsgräben der Feldgemarkung wo fünf große Feldgehölze mit Wasserstellen angelegt worden sind und ständig betreut werden.

Zwölf Wiesengrundstücke werden extensiv bewirtschaftet und eine große Streuobstwiese wurde errichtet und wird gepflegt. Es gibt vogelkundliche Exkursionen und weitere Naturschutzprojekte sind in Planung. So ähnlich ist es auf der Webseite des Vereins zu lesen. Nicht vergessen werden darf aber der Bereich Vogelpflege und Vogelschutz. Was nützt es, wenn es in einem Kinderlied heißt "Alle Vögel sind schon da, Amsel, Drossel, Fink und Star". Ergänzen könnte man noch Meisen, Rotkehlchen, Rotschwänzchen, Kleiner, Tauben, Krähen und viele mehr.

Wenn im Frühling das muntere Zwitschern und Singen des kleinen Federviehs nicht mehr oder nur noch selten zu hören ist. Nicht umsonst stehen bereits einige Vogelarten auf der "Roten Liste" für gefährdete Arten. Um dem entgegenzuwirken, produzieren seit 1954 ehrenamtliche Mitglieder des Vogelvereins jedes Jahr im Herbst sogenannte Fettfutter- Rahmen zur Vogelfütterung im Winter. Das sind kleine 25 x 20 Zentimeter große selbstgezimmerte Holzkisten, auch einige größere Kästen sind dabei. Die erste Serie wurde beim Weihnachtsmarkt an die heimische Bevölkerung verkauft.

Eine zweite Serie mit 150 Kästen wurden jetzt im Hof von Klaus Schumacher hergestellt. Daran beteiligten sich zwölf meist ältere ehrenamtlich tätige Mitglieder. Wie der Ehrenvorsitzende Hermann Heimbach informierte, wurden 75 Kilo Wildvogelfutter, in erster Linie Sonnenblumenkerne, dazu Haferflocken, Hanf- und Hirsekörner mit jeder Menge Rinderfett gemischt. Dazu wird das Fett in einem großen Topf erhitzt, das Futter wird vor Ort gemischt und in einem weiteren Topf mit dem heißem Fett übergossen und zu einer breiigen Masse verrührt.

Diese wird Schöpfkelle um Schöpfkelle in die Rahmen gefüllt, mit einer Kelle angedrückt und glattgestrichen, bevor sie auf einem Brettgerüst zum Abkühlen gestapelt werden, das dauert, je nach Wetterlage rund zwei bis drei Stunden. Die fertigen Kästen werden im Lauf der kommenden Tage im Wald und in der heimischen Flur aufgehängt. Das Futter ist für alle heimischen Wildvogelarten geeignet.

Norbert Weinbach