Aktion der Jugendgruppe 2015


Einhäuser Naturforscher auf einer "Flieger-Beobachtungstour" mit dem Fahrrad

EINHAUSEN. Elegante Flieger standen für die Jugendgruppe des Vogelschutz- und -liebhabervereins Einhausen (VLE) dieser Tage auf der Tagesordnung. In Begleitung ihrer Jugendleiter Werner Glanzner und Sebastian Schumacher und flankiert von mehreren erfahrenen VLE-Aktiven brachen die jungen Einhäuser Naturforscher zu einer "Flieger-Beobachtungstour" mit dem Fahrrad auf. Erste Station war das vor einigen Jahren im Garten der Familie Kissel in der Nähe der Weschnitz aufgestellte Schwalbenhaus. Hier waren allerdings noch keine eleganten Rauchschwalben zu beobachten. Jedoch waren einige Sperlinge als Untermieter eingezogen und eine kleine Wespen-Kolonie hatte in einer der Vogelwohnungen Quartier bezogen. Entlang der Weschnitz führte die Erkundungstour zunächst zur Wattenheimer Brücke. Auch dort hatten die VLE-Aktiven vor einiger Zeit ein Schwalbenhaus errichtet - doch die Wohnungen in luftiger Höhe waren auch hier noch unbewohnt, stellten die jungen Leute fest. Von der Wattenheimer Brücke mit ihrem urweltlich anmutenden renaturierten Umfeld radelten die VLE-Pedalritter dann zum Bensheimer Segelflugplatz, der Endstation ihrer Beobachtungstour. Und hier wurden sie endlich fündig.

Ein Turmfalken-Paar hatte den von den Einhäuser Vogelschützern hoch oben am Dach eines Flugzeughangars angebrachten Nistkasten angenommen. Die eleganten Flieger hatten fünf Junge aufgezogen - und der Nachwuchs hatte vor einigen Tagen bereits das Fliegen erlernt. Der Nachwuchs kam aber regelmäßig zum Falken-Wohnheim zurück, um sich von den Eltern mit Mäusen füttern zu lassen. Geduldig warteten die Jungvögel auf die von den Eltern erbeuteten Leckerbissen. Mit etwas Glück kann man die eleganten Greifvögel auch in Städten und Dörfern beobachten, wenn sie an Türmen oder anderen hohen Bauwerken Nischen zum Nisten finden konnten. Gerne brütet der Turmfalke aber auch an Waldrändern, in Feldgehölzen und auf Einzelbäumen, etwa wenn ihm alte Nester von Krähen oder größeren Vögeln zur Verfügung stehen. Auch artgerechte Nisthilfen nimmt er gerne an.

Zum Jagen braucht der Turmfalke möglichst freies Gelände, wo er häufig an seinem typischen Rüttelflug zu erkennen ist. Er verharrt dabei emsig flatternd in der Luft, um unter sich mit "Falkenaugen" zu beobachten, ob sich ein Beutetier zeigt. Seine Nahrung besteht zu etwa vier Fünfteln aus Mäusen, aber auch Maulwürfe, Eidechsen, Käfer und Heuschrecken werden erbeutet. Für die jungen Einhäuser Vogelschützer gab es allerdings noch andere elegante Flieger an diesem Tag zu bestaunen. Ulrike Pawel von der Bensheimer Segelfluggruppe erklärte den großen und kleinen VLE-Aktiven sachkundig die verschiedenen Segelflieger-Typen - und die jungen Vogelfreunde durften sogar im Cockpit Platz nehmen und Höhen- und Seitenruder in Bewegung setzen. Ihren krönenden Abschluss fand die Natur-Radtour schließlich auf der Flugplatz-Terrasse bei einem zünftigen Imbiss mit Kaffee, gekühlten Getränken und Eis. Man darf gespannt sein, ob sich eines Tages auch der eine oder andere junge Einhäuser Vogelschützer vom Bensheimer Flugplatz aus mit einem eleganten Segelflieger in die Lüfte erheben wird. ahe


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