Aktion der Jugendgruppe 2014


Nistkästen reinigen und Umhängen.

Einhausen. "Man sieht's wohl am Nest, was für Vögel darin sind", sagt ein altes Sprichwort. Woran man das auf den ersten Blick erkennen kann, lernten die jungen Mitglieder vom Vogelschutz- und -liebhaberverein Einhausen (VLE) im Klein-Häuser Wald von ihren Jugendleitern Werner Glanzner und Sebastian Schumacher. Im VLE-Jugendgebiet wurden rund 50 Nistkästen kontrolliert und zehn neue Nistkästen, die mit den Namen der Erbauer versehen sind, zusätzlich aufgehängt. Und das Sprichwort hat scheinbar recht: Denn wie an den Nestern zu erkennen war, hatten neben Blaumeisen, Sperlingen und Spechtmeisen - oder auch Kleiber genannt - vor allem Trauerschnäpper die Nistkästen der VLE-Jugend belegt. Die Oberseite der maximal 13 Zentimeter langen attraktiven Singvögel ist beim Männchen dunkelbraun bis pechschwarz, beim Weibchen hellbraun gefärbt.

Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern weiß befiedert. Das Männchen trägt zusätzlich einen weißen Stirnfleck, der beim Weibchen fehlt. In Nord- und Mitteleuropa ist der Langstreckenzieher von April bis September in Laub- und Mischwäldern, Parks und Gärten weit verbreitet. Er ist am häufigsten dort anzutreffen, wo es genügend Baumhöhlen und Nistkästen zum Brüten gibt - auf die ist er je nach Gebiet komplett angewiesen. Sein Winterquartier hat der Trauerschnäpper im tropischen Afrika. Auch "artfremde" Belegungen der Nistkästen stellten die jungen Vogelschützer fest: Einige der Wohnungen waren von Insekten belegt - und auch Haselmäuse schätzen die künstlichen Nisthöhlen als sichere Unterkünfte.

Das mausähnliche kleine Nagetier aus der Familie der Bilche wird knapp 15 Zentimeter lang, wobei der Schwanz fast die Hälfte der Körperlänge ist. Das Fell ist gelb- bis rotbraun mit einem weißen Fleck an Kehle und Brust. Die Haselmaus ist ein hervorragender Kletterer, der auch auf den dünnsten Zweigen sicher vorankommt und die meiste Zeit in den Bäumen verbringt. Dass sich der Nager auch Nistkästen zu eigen macht, ist also keine große Überraschung. In der Zeit von Mai bis Ende Oktober streift der kleine Nager nachts umher und ernährt sich von Knospen, Samen, Beeren und Haselnüssen - auch kleine wirbellose Tiere und Insekten werden nicht verschmäht. Sie gehört somit zu den Allesfressern. Ihren Winterschlaf verbringt sie in einem frostsicher ausgepolsterten Nest in Erdhöhlen oder Baumstümpfen.

Auch in die Literatur ist die Haselmaus vorgedrungen: Bei der "verrückten Teeparty" in Lewis Carrolls "Alice im Wunderland" spielt der muntere Nager eine prominente Rolle. Mit Feuereifer haben die VLE-Jugendlichen die Nistkästen kontrolliert und neue Behausungen für ihre gefiederten und bepelzten Freunde aufgehängt. "Mal sehen, was für ein Vogel bei der Leni eingezogen ist." Oder: "Welcher Vogel hat sich wohl die Nistkästen von Leon und Philipp ausgesucht?" Diese Fragen waren beim Zug von Baum zu Baum mit der Leiter zu hören. Alle Nistkästen wurden mit Nummern versehen, damit bei der Registrierung nichts durcheinander kommt. ahe


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