Aktion der Jugendgruppe 2014

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Eulen- und Falkenkästen aufhängen.

Einhausen. "Brautmutter war die Eule, nahm Abschied mit Geheule", heißt es in dem alten Volkslied "Die Vogelhochzeit". Damit eine der bekanntesten Eulenarten, der Waldkauz, nicht auch bald Abschied von den Wäldern rings um Einhausen nehmen muss, hat die Vereinsjugend des Vogelschutz- und -liebhabervereins Einhausen (VLE) vorgesorgt. Gemeinsam mit ihren Jugendleitern Werner Glanzner und Sebastian Schumacher und weiteren fachkundigen Helfern fertigten die jungen Naturschützer bereits im letzten Herbst artgerechte Waldkauz-Nisthilfen an, um die nächtlichen Mäusejäger bei der Wohnungssuche zu unterstützen. Noch zähle der Waldkauz nicht zu den gefährdeten Eulenarten, so die engagierten Jugendleiter, aber Vorbeugen sei allemal besser als Heilen.

Und dies gelte natürlich auch für den Vogel- und Naturschutz. Abendliche Spaziergänger können derzeit in Waldnähe das auch aus nächtlichen TV-Krimiserien bekannte typische "Geheule" des Waldkauz-Männchens hören. Als Brutplätze dienen den Waldkäuzen größere Baumhöhlen, auch Felsspalten, Nischen in Gemäuer und auf zugänglichen Dachböden. Sogar Fuchs- und Dachsbauen, alte Bergwerksstollen und verlassene Nester größerer Vögel wurden schon von Waldkäuzen als Wohnheim für ihre drei bis fünf Jungen benutzt. Der Waldkauz jagt in der Dämmerung und bei Nacht sowohl vom Ansitz als auch im Pirschflug. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Kleinsäugern bis zur Größe von Ratten und Vögeln bis etwa Taubengröße. Aber auch Frösche und Eidechsen und sogar Fische, größere Insekten und Regenwürmer werden nicht verschmäht.

Am Nordrand des Klein-Häuser Waldes brachten die jungen VLE-Naturschützer nach Abstimmung mit dem Revierförster gemeinsam mit ihren Jugendleitern und engagierten Eltern mit Hilfe einer langen Leiter an zwei dicken Rotbuchen professionell gestaltete Nisthilfen für die Nachtjäger an. Die aus stabilen Holzbrettern gebauten Waldkauz-Kästen besitzen einen Haupt- und einen Nebeneingang, gegen den Regen schützt ein mit Dachpappe bezogenes Holzdach. Auch der Turmfalke kann in Einhausen mit der Unterstützung der VLE-Jugend rechnen. Mit etwas Glück kann man den eleganten Flieger mitten in Städten und Dörfern beobachten, wenn er an Türmen oder anderen hohen Bauwerken Nischen zum Nisten finden konnte. Gerne brütet der Turmfalke an Waldrändern, in Feldgehölzen und auf Einzelbäumen, wenn ihm alte Nester von Krähen oder größeren Vögeln zur Verfügung stehen. Auch artgerechte Nisthilfen nimmt er gerne an. Zum Jagen braucht der Turmfalke möglichst freies Gelände, wo er häufig an seinem typischen "Rüttelflug" zu erkennen ist.

Er verharrt dabei emsig flatternd in der Luft, um unter sich "mit Falkenaugen" zu beobachten, ob sich ein Beutetier zeigt. Seine Nahrung besteht zu etwa vier Fünfteln aus Mäusen, aber auch Maulwürfe, Eidechsen, Käfer und Heuschrecken werden erbeutet. Nach ihrer "Eulen-Aktion" brachten die jungen Naturschützer trotz Nieselregens auf dem Gelände des VLE-Mitglieds Arno Grieser in der Rudolf-Diesel-Straße in rund sieben Metern Höhe an einer nach Ost/Süd-Ost gerichteten Hallenwand eine "artgerechte Wohnung" für Turmfalken an. Diese besitzt allerdings keine Einfluglöcher wie bei den Waldkauz-Kästen, sondern einen Zugangsschlitz über die gesamte Breite des Kastens, der ebenfalls sorgfältig gegen die Witterungsunbilden geschützt ist. In den nächsten Wochen und Monaten wird der VLE-Nachwuchs nun regelmäßig die Waldkauz- und Turmfalken-Wohnungen im Klein-Häuser Wald und im Gewerbegebiet der Weschnitzgemeinde aufsuchen, um zu beobachten, ob die neuen Wohnstätten bezogen wurden - und ob sich hoffentlich auch bald "Nachwuchs" einstellt. ahe


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